Anna Patricia Kahn, 26.02.2010


In manchen Filmen geht es um mehr als „nur“ eine vergangene Geschichte zu erzählen. Sie schaffen es, ein quasi vergessenes Ereignis aus dem undifferenzierten Alltag zu erheben und dessen Folgen für die Zukunft klar zu machen. Nichts weniger als das verschafft Ilona Zioks Film: Death by Installments“, der letzte Woche zum ersten Mal bei der Berlinale gezeigt wurde.

Dieser seltsame, plötzliche, spurlose Tod, der weder von der Polizei noch vom Staat in Frage gestellt wurde, veranlaßte Ilona Ziok vor sechs Jahren Zeitzeugen zu suchen, die das Leben des Fritz Bauers erzählen und von ihren Zweifeln berichten.

Der Film hinterläßt einen starken Eindruck, auch weil er inhaltlich störend, und formell genau ist – Ziok sieht sich als Nachfolgerin von Marcel Ophüls und Kieslowski. Er könnte sogar zu einer neuen Reflexion führen, über diese Vergangenheit, die in Deutschland und anderswo nicht gut „verdaut“ wird...